Bewertung von Feuchtigkeit in Gebäuden

Schäden richtig erkennen und Ursachen zuordnen.

Die Messung

Es ist unbedingt notwendig, das Potential für aufsteigende Feuchtigkeit zu untersuchen, um andere Quellen des Wassereindringens zu eliminieren. Eine Übersicht über den richtigen Ansatz zur Feuchtigkeitsvermessung ist unten angeführt. Dabei ist es wichtig, andere Feuchtigkeitsursachen auszuschließen, insbesondere Kondensation in kälteren Jahreszeiten, und es ist daher unumgänglich, jeweils eine vollständige Untersuchung durchzuführen. Werden andere Quellen identifiziert, so sind diese zu eliminieren, bevor die aufsteigende Feuchtigkeit richtig bewertet werden kann, da es ansonsten sehr schwierig ist, zwischen zwei oder mehr gleichzeitig einwirkenden Quellen von eindringendem Wasser zu unterscheiden.

Sollte festgestellt werden, dass bereits in der Vergangenheit Maßnamen zur Feuchtigkeitskontrolle durchgeführt wurden, ist es unabdinglich, die nachweisliche Feuchtigkeit umfassend zu beurteilen.

Die folgende Übersicht beschreibt die vor Ort durchzuführenden Routinemaßnahmen:

  1. Externe Untersuchung:
    • Externe Regenwasseranlagen, Dachkehlen, Flachdächer.
    • Zustand von Ziegeln, Steinen, Mörtel, Mauersockeln, Verputz, wetterfesten Anstrichen, etc.
    • Mauerkonstruktion, Risse in Mauerwerk, Abdeckungen etc.
    • Externes Holz einschließlich Fenster und Türen.
    • Lüftungen; deren Lage und Zustand.
    • Kamine und Abweisbleche.
    • Lage ggf. vorhandener instandsetzender Feuchtigkeitssperrschicht, einschließlich Raster und Lochtiefen, wenn chemische Systeme verwendet wurden.
    • Hoher Erdboden, Druckgartenfundamente, Stufen und Lage, sowie Integrität ggf. vorhandener Feuchtigkeitssperrschicht-Systeme.
  2. Primäre interne Untersuchung: Sichtbare Schäden
    • Pilzbefall von Fußleisten bzw. anderen Bauhölzern.
    • Abblätternde/blasige Tapeten bzw. Anstriche.
    • Ausblühungen.
    • Schimmelbefall, Flecken.
    • Feuchte/nasse Flecken, Wassertropfen, Wasserspuren.
  3. Sekundäre Untersuchung: (basierend auf korrekter Handhabung eines richtig funktionierenden und kalibrierten elektrischen Feuchtigkeitsmessers)
    • Sowohl die Ränder als auch die Flächen von festen/Holzböden untersuchen.
    • Feuchtigkeitsgehalt von Holzfußleisten (oberer und unterer Rand) prüfen.
    • Zustand von Boden/Wandanschluss sowie Rand der Feuchtigkeitssperrschicht auf dem Boden untersuchen und prüfen.
    • Ggf. vorhandene instandsetzende Feuchtigkeitssperrschichten untersuchen, einschließlich Lage und Tiefe der Bohrlöcher (wenn seitlich eingesetzt).
    • Verteilung der Feuchtigkeitsmesser-Ablesungen notieren, sowohl vertikal, als auch horizontal auf der Maueroberfläche.
    • Auf Ausblühungen unter, bzw. Flecken auf der Tapete untersuchen.
    • Jegliche Nutzung von Polystyroldämmung bzw. Metallfolie unter der Tapete feststellen.
    • Jeglichen Neuverputz feststellen, Höhe des Neuverputzes, Zustand und wenn möglich Art, z.B. Renovierung, Sand bzw. Zement, leichtes vorgefertigtes Gipsgemisch etc.
    • Bodenbretter anheben und Holz und Untergrund genau untersuchen.
    • Belüftung von Blindfußboden untersuchen.
    • Auf interne Schwachstellen an Sanitärinstallationen untersuchen, sowie Wassertropfen an kalten Rohren etc. aufgrund von Kondensation.
  4. Sonstiges
    • Wenn möglich mehr über die Vergangenheit und den Nutzen des Gebäudes herausfinden.
    • „Lebensstil“ beurteilen, z.B. Vorhandensein von Zentralheizung, Öl-bzw. abzugslose Gasöfen, Trocknen, Waschen und Kochen, Ausmaß der Belüftung etc.

Wurde irgendwelche Feuchtigkeit festgestellt, ist es unbedingt notwendig, das Risiko von Holzfäule zu beurteilen und angemessene, instandsetzende Maßnahmen zu ergreifen. Die Kombination von Feuchtigkeit und Holz erzeugt möglicherweise Holzfäule.

Schäden und mögliche Ursachen

Die Hauptaufgabe der Untersuchung ist die korrekte Identifizierung der Feuchtigkeitsquellen. Dies geschieht am Besten mittels eines Verfahrens von Untersuchung und Ausschluss. In kalten Jahreszeiten muss z.B. sorgfältig die Kondensation als mögliche Feuchtigkeitsquelle ausgeschlossen werden. Die grundsätzliche Problematik von Feuchtigkeit wird in der nachstehenden Tabelle erläutert:

BeobachtungMögliche Ursache
Faulende Fußleisten, feuchte Mauersohle, Feuchtigkeit am Rand von festen Böden1. Aufsteigende Feuchtigkeit.
2. Aufsteigende Feuchtigkeit + Schaden an Boden/ Wandanschluss.
3. Beschädigter Rand der Feuchtigketssperrschicht des Bodens.
4. Hohe Grundebene/Versagen der Bodenplatte.
Oberflächenausblühungen bzw. Flecken knapp oberhalb von Fußleiste bzw. Boden1. Putzschicht in direktem Kontakt mit feuchtem festen Boden oder feuchtem Mauerwerk an Mauersohle.
2. Putzschicht/poröser Putz reicht bis unterhalb von hölzernem Hängeboden, und Fußbodenkondensation an Boden/Wandanschluss.
Feuchtigkeit an Mauersohle bis zu 1.5m* Höhe in horizontalem Streifen1. Aufsteigende Feuchtigkeit.
2. Eindringen von Regenwasser in Bodennähe (Spritzwand
Flecken, insbesondere im horizontalen Streifen, merklich feucht bei hoher Luftfeuchtigkeit1. Starke Verunreinigung durch hygroskopische Salze.
Feuchte Flecken an der Oberfläche, die bei/nach Regen größer werden; gelegentlich starke Ausblühungen1. Eindringen von Regenwasser; externe Schäden normalerweise offensichtlich.
Flecken/Feuchtigkeit/Ausblühungen an Kaminwand1. Von Verbrennungsrückständen verunreinigter Putz
2. Kondensation im Heizzug.
3. Wasser läuft im Heizzug herunter.
Schimmelbefall auf kalten Oberflächen, Ausschmiegungen der Fensterleibung, Decke/ Wandanschlüssen1. Kondensation.
Frei fließendes Oberflächenwasser, Wasserlaufspuren, Wassertropfen, tropfendes Wasser1. Kondensation.
2. Starkes Eindringen von Regenwasser.
3. Schwere Installationsschäden.
Feuchte Holzbodenbretter am Bodenrand entlang, aber nicht in der Mitte1. Blindfußboden-Kondensation an Boden/ Wandanschluss.
2. Bodenbretter in direktem Kontakt mit feuchtem Mauerwerk.
Bodenbretterfeuchtigkeit, nicht am Wandrand1. Blindfußboden-Kondensation.
Feuchtigkeit auf erster Etage und höher1. Kondensation.
2. Eindringen von Regenwasser.
3. Installationsschäden.

Anmerkung: Zersetzung von zementhaltigen Putzen ist ggf. auf Sulfatbefall zurückzuführen. Es ist wichtig, dass die Untersuchungen gründlich durchgeführt werden, und dass alle möglichen Feuchtigkeitsstellen erfasst werden.

Wo Feuchtigkeit und Fäule unerkannt bleiben können, muss besonders aufmerksam verfahren werden. Wo immer Holz und Feuchtigkeit vorhanden sind, ist ein Fäulerisiko zu notieren, und der Kunde dementsprechend zu informieren.

Arten von Feuchtigkeit und ihre Indikation

Untenstehend finden Sie Vergleiche der verschiedenen Arten von Feuchtigkeit. Im Laufe der Untersuchung können verschiedene Feuchtigkeitsindikatoren auftreten, und diese sollten so weit wie möglich richtig identifiziert werden.

 Aufsteigende FeuchtigkeitOberflächen-kondensationEindringen von Regenwasser
Elektrischer FeuchtigkeitsmesserPlötzliche Anzeige am oberen FeuchtigkeitsrandAllmähliche AnzeigeGewöhnlich plötzlich
KarbidmesserAbnehmender Verlauf innerhalb der WandTrocken innerhalb vom MauerwerkWahrscheinlich ungleichmäßig; nimmt jeweils von Eindringungsstelle aus ab
SchimmelbefallSeltenJa; kann ungleichmäßig sein ManchmalZustands-. bzw. Bedingungsabhängig
Wassertröpfchen/frei fließendes Wasser an OberflächeNicht vorhandenJa, aber von Oberfläche und Zustand bzw. Bedingungen abhängigAusmaßabhängig
Hygroskopische Salze (Chloride/Nitrate)VorhandeNicht vorhandenNicht vorhanden
Feuchtigkeit in Holz- FußleistenStark (wenn in direktem Kontakt zur Mauer)WenigHängt davon ab, wo Wasser eindringt
Feuchtigkeit über 1,5mManchmalZustands. bzw. bedingungsabhängigHängt davon ab, wo Wasser eindringt

Wenn es mehr als eine Quelle für das Eindringen des Wassers gibt, kann es schwierig sein, zwischen ihren Ursprüngen zu unterscheiden. Allgemein gesagt, ist langsam abnehmend aufsteigende, übermäßige Feuchtigkeit an der Mauersohle, ein Anzeichen für das Vorhandensein aktiver aufsteigender Feuchtigkeit. Der abnehmende Feuchtigkeitsverlauf lässt sich generell auf 1,5 Meter Höhe beobachten abhängig von Bedingungen bzw. dem Zustand des Mauerwerks und dessen Struktur, kann er auch höher ansteigen.

Gelegentlich lässt sich eine „Gezeitenlinie“ beobachten, die fast horizontal an der Mauer entlang verläuft, wobei die darunter liegende Fläche offensichtlich feucht ist. Die Verunreinigung des Mauerwerks mit einem „Streifen“ hygroskopischer Salze ist eine weitere Bestätigung für das Vorhandensein aufsteigender Feuchtigkeit, unterscheidet aber nicht zwischen aktiven oder vergangenen Vorkommen. Die sachgerechte Verwendung eines elektrischen Oberflächenfeuchtigkeitsmessers erlaubt nützliche Rückschlüsse auf das Vorhandensein aufsteigender Feuchtigkeit, stellt aber keinen absoluten Beweis dar, insbesondere wenn vorherige instandsetzende Arbeiten durchgeführt wurden.


Horizontalsperre mit Batisecc C

batisecc C wird mit einer einfachen Handpistole in eine Reihe Bohrlöcher eingebracht, die in die Lagerfuge gebohrt werden. Nach der Einbringung nutzt die batisecc C die in der Wand enthaltene Feuchtigkeit, um sich genau dahin zu verteilen, wo es am nötigsten ist, bevor sie zu einem wasserabweisenden Harz aushärtet.

In diesem Wirkungskreis wird der Stein überall dort von innen imprägniert, wo sich die Feuchtigkeit befindet. Es ist dabei völlig unerheblich, ob es sich um Vollstein, Lochstein, Bruchstein, Ytong, Poroton oder zweischaliges Mauerwerk handelt. Überall, wo Wasser ist, werden die offenen Kapillaren in Stein und Mörtel wasserabweisend beschichtet.